Weiterbildung in Sachen Beton: Skulptieren und Modellieren im Grossformat
Im August 2012 war ich bei Sven Backstein in einem Weiterbildungskurs. Was in den drei sehr intensiven Arbeitstagen entstand, ist zwar bei weitem nicht fertig geworden, aber hat mir einiges an Lernerfahrungen beschert.
Der Bau des Metall-Innengerüsts war ziemlich aufreibend und nahm ganze eineinhalb Tage in Anspruch. Die Herausforderung bestand darin, möglichst viel Volumen mit leicht(er)em Rippenstreckmetall und Hasendraht zu schaffen, damit das Endprodukt nicht zu schwer werden würde.
Gleichzeitig musste ich sehr darauf achten, nirgends mit den Metallwaren die imaginierte „Hautebene“ zu durchstossen.
Auch gelernt habe ich, wie die bei einer solchen Werkstückgrösse unerlässlichen Armierungseisen und Stahlseile angebracht werden müssen, um alle möglichen Zugkräfte aufzufangen.
Volumen auffüllen konnte ich in einem zweiten Schritt mit Leichtbeton: Fertigmörtel gemischt mit Styroporperlen ergibt einen schön leichten Füllstoff, der anschliessend mit einer Schicht Normalbeton überdeckt wird.
Der letzte Kurstag war für mich der schönste: Modellieren und Skulptieren mit Beton bedeutet, immer wieder neuen Betonbrei anzurühren, diesen auftragen, erstarren lassen und dann die Formen aus dem „noch weichen Stein“ durch Schnitzen herausarbeiten.
Wie man auf diesen Bildern deutlich sieht, ist die Dame von ihrer Vollendung noch viele Schichten entfernt, die es noch aufzutragen und wieder runter zu schnitzen gilt!
Am Abend des letzten Kurstags sieht die Dame von hinten so aus:
Und von vorne so:
Und seither steht die lebensgrosse (und bislang erst 62kg schwere) Beton-Frau bei mir im Atelier und wartet auf ihre Fertigstellung, bei der sie noch einige (Beton-)Kilos zulegen wird: