Über mich

Nil am Modellieren im Beisein von Büsiferien-Gästen„Die Beseeltheit meiner Skulpturen ist mir das Wichtigste: Sie sollen einen Blick haben, auch wenn sie keine Augen besitzen, ein Hinterbein gerade hochziehen wollen, obwohl sie aus unbeweglichem Beton sind, oder sie sollen mit ihrer ganzen Haltung eine geschmeidige Körperspannung und entspannte Aufmerksamkeit ausdrücken, die sich intuitiv auf die Stimmung des Betrachtenden überträgt…“

 

Nil Schelling, Plastikerin

Aufgewachsen in einem Bauerndorf im Kanton Zürich, entdeckte Nil Schelling früh ihre Leidenschaft für Natur und Tiere. Die Eltern, beide Architekten, unterstützten freudig die künstlerische Umsetzung ihrer Eindrücke von der Welt in Form von unzähligen Zeichnungen. Nil Schelling ist halb türkischer, halb schweizerischer Abstammung und schöpft aus dem reichen Fundus beider Kulturen Lebenslust, Inspiration und Visionen. Die Pferde waren ihre erste Liebe, und sie begann sie mit 3 Jahren intensiv zu zeichnen. Bis ins Alter von 12 hatte sie ihre Lieblingsstudienobjekte in jeder erdenklichen Form, Stellung und Perspektive aufs Papier gebannt und dabei ihre Vorstellungskraft geschult.

Meine Skulpturen stehen für sich selbst. Sobald sie vollendet sind, gehören sie mir nicht mehr – wie Kinder, die man empfängt, aufzieht und dann liebevoll in die Welt ziehen lässt. Sie sind dann komplett neue und eigenständige Wesen, die ihr eigenes Leben führen.

Künstlerin Nil Schelling Skulpturkunst

Heute lebt Nil Schelling in Zürich. Fasziniert von phantastischer Architektur (Parc Güell von Antoni Gaudì, Skulpturenpark Bruno Weber, Tarotgarten Niki de Saint Phalle) und Künstlern wie Banksy und Tomi Ungerer, liebt sie es, die sichtbare oder scheinbare Realität mit der eigenen Vorstellungskraft zu erweitern. Sie hat eine künstlerische Grundausbildung genossen, später Informatik und klassischen Gesang studiert, Filmmusik komponiert und Auftragsillustrationen angefertigt. Inzwischen hat sie sich ganz dem Herstellen von Skulpturen jeder Form und Grösse verschrieben. Beton und Gips sind dabei ihre Materialien der Wahl. Wenn Auftraggeber ein Werk in Bronze oder anderen Metallen wünschen, arbeitet sie für den Metallguss gerne mit Kunst-Giessereien zusammen.

 

 

Weshalb Beton?

„An Beton fasziniert mich die steinartige Beschaffenheit. Beton ist nicht gleich Beton, es gibt ganz verschiedene Arten damit umzugehen. Von ausserordentlich Filigranem aus mit Sand oder Steinmehl gemischtem Zement bis hin zu grobkörnigen und rau beschaffenen Oberflächen ist alles möglich. Ich liebe die Schwere des Materials, das für mich wirkt, als wäre es für die Ewigkeit geschaffen.“

Mit Beton beschäftigt sich Nil Schelling seit ihrem ersten Skulpturauftrag 2011, dem pferd, piaffe. Seither hat sie im Lauf der Jahre viele weitere Erfahrungen mit dem besonderen Material gemacht, über die sie 2015 an der Hochschule Luzern einen Vortrag hielt mit dem Titel „Lebendiger Beton“. Um ihre Erfahrungen zu systematisieren, machte sie eine kleine Forschungsreihe „Beton“ mit verschiedenen Versuchsanordnungen.

 

Nil und die Pferde

Pferde waren für Nil wichtig, seit sie sich erinnern kann. Wann immer sie im Leben Zeiten mit wenig Kontakt zu Pferden erlebte, begann sie in der Nacht von ihnen zu träumen.
„Pferde sind meine Seelentiere, die mich im Innersten berührten, seit ich denken kann. Keine Ahnung, woher das kommt, denn meine Eltern hatten keinerlei Bezug zu diesen Tieren, und auch sonst niemand in meinem Umfeld als Kleinkind.“

Kein Wunder, dass sie sich, neben der zeichnerischen auch für die skulpturale Darstellung von Pferden interessierte. Ihr Grossvater väterlicherseits war ein Künstler, der mit allen möglichen Materialien plastisch arbeitete und dem sie als Kind gerne in seiner grossen Werkstatt Gesellschaft leistete. Von allen Objekten hatten für sie seine Pferde aus Holz schon als kleines Mädchen stets die grösste Anziehungskraft.

Diese Affinität mag erklären, warum im bisherigen Portfolio von Nil Schelling viele Pferde enthalten sind. Jedoch betont sie, dass sie sich auch sehr für andere Tiere interessiere und dass der grosse „Überschuss“ an Pferdeskulpturen auch daher stamme, dass sie wegen früherer Skulpturen und daraus resultierender neuer Aufträge jetzt quasi auf Pferde „abonniert“ sei.
Neue Aufträge zu bekommen mit anderen Tierarten oder menschlichen Sujets freut sie und gibt ihr die Möglichkeit, in ganz neue Welten von artspezifischen Charakteristika einzutauchen. So hat sie auch die Arbeit an der wandfledermaus, der wandechse oder der indischen kuh, liegend in vollen Zügen genossen, und das Modellieren aus der Vorstellung der Skulptur mann, lesend vor vielen Jahren an der Kunstgewerbeschule war für sie eine intensive und sinnliche Erfahrung.

Ebenso fasziniert ist Nil Schelling von abstrakten Formen und deren Ausstrahlungskraft. Vergangene Projekte in Kunst am Bau, zum Beispiel ihr Beitrag zur Gartengestaltung des Agroscope in Wädenswil, haben sie mit grosser Befriedigung erfüllt und sie möchte sich vermehrt auf die Zusammenarbeit mit Architekten, Innenarchitekten und Landschaftsarchitekten konzentrieren.

Nil bei der Skulpturarbeit


In eigener Sache:
Nil Schelling sucht ein neues Daheim zum Arbeiten und Wohlfühlen. Ein Stückchen Land für phantastische Architektur, ein selbstgebautes luftiges Earthship, einen hübschen Wohnwagen, ein Schlösschen aus Containern. Oder ein bestehendes Garten- oder Pförtnerhaus bei einer Villa oder ein günstiges Wohnatelier in oder nahe der Stadt – der Ideen sind viele.
Für Hinweise und Angebote bin ich sehr dankbar!


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