Die Ton-Skulptur „pferd und frau“ ist entstanden im Skulptur-Ferien-Atelier in Südafrika, im Wildreservat und Hotel Pakamisa.
Der Aufbau einer Skulptur aus Ton in dieser Grösse erfordert einen inneren Stützkern. Natürlich wäre es auch möglich, die Skulptur massiv zu machen. Doch die Anforderung, die fertige Skulptur lufttrocknen zu lassen, spricht gegen dieses Vorgehen (sehr lange Trocknungsdauer und Gefahr von Spannungsrissen).
Damit die Skulptur nicht zu schwer wird, verwende ich Zeitungspapier, um das Volumen zu füllen. Die Plastik-Elemente im Kern sollen verhindern, dass die Figur unter ihrem Eigengewicht zusammensackt.
So, und jetzt beginnt die eigentliche Arbeit, aus diesem unförmigen Ding ein Pferd zu machen…
Kopf und Hals sind anmodelliert und werden in einem ersten Schritt durch Holzstäbe und einen Plastik-Eimer abgestützt.
Das Volumen an Kopf und Hals ist nun grösser geworden und im Hals steckt ein zusätzlicher Holzstab (das Ende ist rechts hinter dem Ohr knapp sichtbar).
Den „Hintern“ des Pferdes stützt ein Holzscheit. Dies ist eine Vorsichtsmassnahme, damit sich die Figur nicht unter ihrem Eigengewicht verformt, denn der Ton ist in diesem Stadium immer noch relativ feucht und instabil.
Jetzt hat das Pferd einen Schweif, der wiederum durch einen Holzstab mit dem Rumpf verbunden ist.
In der Zwischenzeit arbeite ich die Konturen des Pferdekörpers weiter aus.
Das Werkstück ist nun einige Tage alt und konnte in der Zwischenzeit Feuchtigkeit abgeben. Zu diesem Zweck liess ich es immer wieder mehrere Stunden unbedeckt, unter ständigem Prüfen des Trocknungsgrades. Der lederharte Rumpf dünkt mich jetzt ausreichend stabil, um die Stützmaterialien aus dem Inneren zu entfernen.
Der Pferdebauch gibt einen Riesenhaufen an feuchter Zeitung frei!..
Das Pferd ist nun fertig „ausgeräumt“ und steht auch nach einem Tag immer noch unverändert in der Form, was mich ausserordentlich erleichtert!..
Zuweilen ist Modellieren auch äusserst witzig! 🙂
Neue Phase: Anstelle des Schweifs erhält das Pferd eine Frauenfigur am hinteren Ende.
Noch ist in diesem Wesen aber beim besten Willen keine Frau zu erkennen…
Zur besseren Bearbeitung entferne ich die Figur vom Pferd, denn ich stelle fest, dass die dem Pferd anliegende Hälfte des Frauen-Oberkörpers viel zu schmal geraten ist.
Jetzt ‚klebe‘ ich die Figur wieder an. Dazu verwende ich Tonschlicker und Werkzeuge, um den weichen Ton an den Berührungspunkten zu verdichten. Es ist ganz wichtig, dass die beiden Teile innig miteinander verbunden sind, damit die Verbindungsstellen beim Trocknen keine Risse bekommen und die Skulptur an dieser Stelle nicht bricht, wenn sie von der Arbeitsplatte gehoben wird.
Noch hat die Frauenfigur einen Holzstab durch Kopf und Hals, damit sie sich bei der Bearbeitung der Details nicht verformt. Der Busen der Frau besteht in diesem Stadium noch aus lose angedrückten Ton-Bällchen, da ich zuerst am korrekten Aufbau des Torsos und der feinen Biegung und Drehung des Oberkörpers um die eigene Achse feile.
Die Skulptur nimmt auf diesem Bild allmählich Formen an, doch bis zum Abschluss der Arbeit werden noch zwei weitere Tage vergehen…
Und hier sind die Bilder von „pferd und frau“ nach Beenden der Modellier-Arbeit am 31. Januar 2013.
Die Skulptur wird nun für einen langsamen Trocknungsprozess für einige Wochen lose in Zeitungspapier gehüllt und mit einem löcherigen Plastik bedeckt stehen gelassen. In dieser Zeit wird sie um rund 10% schrumpfen.
Liebe Nil,
Deine Kunstarbeit und wie Du den Vorgang beschreibst ist einfach wunderbar. I am very impressed. You seem to be very happy in what you are doing.
I send you lots of Love and fun for all your projects to come.
Thank you for sharing!
Christine
Liebe Christine, so lääss von dir zu lesen! Und es freut mich sehr, dass dir meine Arbeit gefällt. Ich schicke euch ebenfalls lots of love über den grossen Teich, und ich freue mich auf unser nächstes Wiedersehen! Herzlich, Nil
Liebe Nil, Ich bin auf Deine Seite gegangen, weil Jan mir erzählt hat, was
Du so machst. Du hast ja ein wirklich grosses Talent. Auch sehr schön, wie Du
alles erklärst und beschreibst. Das Pferd mit der Frau gefällt mir sehr.
Ich hoffe, dass es Dir gut geht und vielleicht sehen wir uns ja mal bei Monica
und Jan. Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner künstlerischen Arbeit und
alles Gute. Liebe Grüsse von Anke
Liebe Anke, so schön von dir zu lesen, und es freut mich sehr, dass dir die Skulptur und meine Website gefällt! Ja, das wäre schön, wenn wir uns mal bei Jan und Monica treffen würden – bald werden die zwei ja Plus 1 sein! 🙂 Vielen Dank für deine lieben Wünsche und bis glii, freue mich schon darauf! Herzliche Grüsse, Nil
Liebe Nil,
Deine wundervollen Arbeiten haben mich inspiriert, mich auch einmal am Werkstoff Beton zu versuchen. Mein erstes Versuchsobjekt ist meine Tinkerstute und ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Ich liebe deine Skulpturen. Sie haben so viel Seele, so viel Leben und eine ganz feine Energie. Danke für die Inspiration und weiterhin ganz viel Freude an deiner Arbeit.
Herzliche Grüße
Kari
Liebe Kari
Herzlichen Dank für deine liebe Nachricht!
Ich freue mich, dass dir meine Skulpturen gefallen. Ich kann dich nur ermuntern, mit Beton zu experimentieren, das ist wirklich ein toller Werkstoff. Ich wünsche dir ganz viel Spass beim Gestalten, und grüss deine Tinkerstute von mir! 🙂
Herzlich,
Nil
Hallo Nil!
Wow das Pferd ist sehr toll geworden! Ich werde deine Schritte mal ausprobieren und mich selbst im Aufbau eines Pferdes üben, schließlich soll es ein Hochzeitsgeschenk für eine Pferdenärrin werden, den Rücken möchte ich aushöhlen (ich hoffe es funktioniert – und das Material sinkt nicht ein) um darin den Platz für einen Blumenkasten zu schaffen!
Wie lange hast du nur für das Pferd mit Brand und Glasur gebraucht?
Danke glg aus Graz Martina
Liebe Martina
Vielen Dank für dein Feedback!
Ich habe gute 10 Tage an der Skulptur gearbeitet – ohne Brand und Glasur. Beim Brennen besteht die Gefahr, dass das Werk in 1000 Teile zerspringt, wenn sich im Ton Lufteinschlüsse befinden oder die Wandstärke unregelmässig ist… Das ist eine Wissenschaft für sich. Daher habe ich bei diesem Auftrag in Südafrika die Skulptur nur lufttrocknen lassen. Du kannst den Ton, wo nötig, im feuchten Zustand abstützen und dann so weit trocknen bzw. lederhart werden lassen, bis er stabil ist.
Viel Erfolg dir bei deinem Projekt!
Liebe Grüsse aus Zürich, Nil